StA-Station

Nachdem ich die letzten 4 Wochen wiedermal etw. faul war und kaum gepostet habe, will ich das mal wieder nachholen!

Also seit dem 1.2. bin ich in der Strafrechtsstation! In unserem Landgerichtsbezirk gibt es nicht die Möglichkeit zwischen der Ausbildung beim Strafrichter und dem Staatsanwalt zu wählen, sondern alle kommen zur Staatsanwaltschaft!
Finde ich eigentlich auch ganz gut, da man ja schon die Zivilstation bei Gericht bzw. beim Richter verbracht hat!

Am 1.2. ging es also los mit der Einführungs-AG! Die Einführungs-AG ging 6 Tage und man hat einen kurzen Einblick bekommen, wie man eine Anklageschrift verfasst, wie eine StA-Klausur im 2. Examen aussieht und wie es mit der Sitzungsvertretung abläuft!

Der AG-Leiter ist gleichzeitig Repetitor bei einem der großen Reps und uns wurde schon vorher gesagt, dass wir den besten AG-Leiter bekommen haben, den man in unserem LG-Bezirk kriegen kann.
Insgesammt muss ich jetzt sagen, dass er wirklich ganz gut ist, aber so toll, wie alle ihn angekündigt haben, finde ich (und auch einige andere aus unserer AG) ihn nicht! V.a. ist er oft etw. verwirrend (Sagt "A" und fünf Minuten später sagt er genau das Gegenteil) und was mich persönlich am meißten nervt ist, dass er bei Fragen, die sich in der AG stellen, oft auf eine spätere AG-Stunde verweist, weil er dann erst das Thema behandeln will. Ein gewisser Plan ist sicherlich gut, aber manchmal muss man fragen halt einfach beantworten, wenn sie sich stellen.
Na ja, aber menschlich ist er ganz nett und was das Wichtigste ist: Er gibt auch ein Skript raus!
Bis jetzt hatten wir mit unseren AG-Leitern also richtig Glück, was die Materialien betrifft.

Nach dem Einführungslehrgang ging es dann los mit der Arbeit bei der Staatsanwaltschaft.
Ich bin einer sehr jungen Staatsanwältin zugewiesen (die erst seit 3 Jahren Staatsanwältin ist) und mit der ich super zufrieden bin.
Sie ist nicht nur sehr nett, sondern gibt mir keine Fristen, in denen ich meine Akten abgeben muss. Sie meinte, dass sie es als Referendarin immer sehr stressig fand, die Sitzungsvertretung vorzubereiten, dann evtl. noch für eine AG-Klausur zu lernen und dann noch zu wissen, dass man in 1-2 Tagen die Akte beim Ausbilder abgeben muss!
Das ist wohl das Gute, wenn man zu jungen Staatsanwälten kommt. Die können sich (oft) noch an ihre Ref-Zeiten errinern und sind dann etw. gnädiger.
Während ich daher bis jetzt erst 1 Akte abgegeben habe, mussten andere AG-Kollegen von mir schon 9!!! Arbeiten abgeben (das ist aber zugegebenermaßen ein Extrembesipiel)!

FAZIT:
Auch in der StA-Station scheine ich mit der Arbeitsbelastung Glück gehabt zu haben! Obwohl viele meinten, dass dies die arbeitsintensivste Station wird, habe ich (dank meiner StAin) bis jetzt weniger zu tun als in der Zivilstation!
Aber trotzdem komme ich mit dem Lernen irgendwie nicht voran, da ich seit Weihnachten einen kleinen Hänger habe und mich einfach nicht aufraffen kann. Irgendwie ist die Anfangseuphorie verschwunden und der Jurafrust macht sich breit. Es gibt so viel interessanteres auf der Welt...